Das Forum insbesondere das Portal ist nur für registrierte Mitgliedern
sichtbar bzw. in seinem vollem Umfang nutzbar.

Rucksack packen, los gehen und ankommen

Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

  • Rucksack packen, los gehen und ankommen

    Hallo zusammen,

    ich hab mir für dieses Frühjahr / diesen Sommer eine größere Wanderung vorgenommen.
    Es wird keine 2 oder 3 Tages Tour, sondern eine 4-7 Wochen Tour.
    Die Idee ist von Florenz über Assisi nach Rom zu wandern. Die Route ist vorgegeben und ich denke ich werde mich auch ziemlich genau daran halten.

    Passende Schuhe habe ich dafür.
    Den Rucksack bin ich gerade am aussuchen.
    Übernachten möchte ich überwiegend im Freien ohne Zelt. Auch das kenne ich bereits. Mir fehlt nur noch eine leichte Isomatte. Die ist mir irgendwann abhanden gekommen....

    Hilfe bzw. Rat benötige ich in Sachen Gepäck und Gewicht reduzieren.

    Hat vielleicht einer von euch gute Erfahrungen gemacht in Sachen Hobo Öfen und leichtem Kochgeschirr?
    Ich plane aktuell mit ca 3-4 l Wasser / Tag. Nicht nur zum trinken, sondern auch zum Kochen und Waschen. Das ist natürlich auch Gewicht was mit getragen werden muss.

    Wenn einer von euch schon mal so ne Tour gemacht hat. Was habt ihr da so an Verpflegung mitgenommen?
    Ich plane als Grundlage mit Quinoa, Haferflocken, Bohnen und evtl. Reis. Alles andere sollte man gut unterwegs finden oder kaufen können.

    Ich bin gespannt was ihr so an Ideen mit bringt.

    Viele Grüße
    Ann-Katrin
  • Hallo Anka,

    möchtest Du den Weg ganz alleine gehen?
    Anke und ich sind letztes Jahr ein paar Etappen davon gelaufen
    Ist traumhaft schön!
    Aber es hat ganz schön anstrengende Passagen dabei
    Wir haben ein Pärchen aus Deutschland getroffen die ebenfalls den Weg gelaufen sind,
    Das Mädel so ende 20 war fix und alle und hat geweint weil sie glaubte es nicht mehr zu schaffen
    und das obwohl Sie das Jahr zuvor den Jakobsweg gelaufen sind.

    Möchte dich nicht entmutigen aber bitte überlege Dir sehr genau was Du da vor hast,
    eventuell kannst Du dich ja bei deinem vorhaben einer Mädelgruppe anschließen oder so ähnlich.

    Bei der Ausrüstung kann ich Dir leider nicht groß helfen
    aber ein gutes Outdoor Sportgeschäft kann sicher eine gute Beratung geben.

    Gruß Ralf


    0Y0G1126.jpg 0Y0G1127.jpg
    Ich bin nicht die Signatur, ich putze hier nur











  • Ganz alleine werde ich sicher nicht den ganzen Weg gehen.
    Eine Bekannte möchte vielleicht die erste Woche mit gehen. Sie ist den Jakobsweg von Deutschland aus komplett gelaufen in etwas über 8 Monaten!
    Dazwischen hat sie auch ein paar Meter mit dem Zug gemacht....

    Außerdem denke ich, dass man unterwegs immer mal wieder jemanden treffen wird mit dem man ein Stück gehen kann.
    Wobei ich gerade in letzter Zeit gemerkt habe, dass mein Tempo echt nicht jeder mag. Bergab lauf ich den meisten viel zu langsam. Bergauf bin ich ihnen dafür zu schnell....

    Das es nicht leicht wird, dessen bin ich mir bewusst und genau deshalb hab ich mir auch den langen Urlaub genommen.
    Ich möchte eben nicht durchrennen. Sondern gehen und ankommen. Wo ich ankomme, das sehe ich dann wenn es so weit ist.
    Mein Ziel ist nicht mit aller Gewalt in Rom anzukommen wenn ich merke, dass ich es nicht schaffe.

    Dank dir Ralf für die schönen Bilder.
    Genau deshalb möchte ich den Weg gehen und nicht fahren.
    Ich will die Natur dort erleben.


    Und Holger sei mir nicht böse, aber eine Antwort verkneife ich mir. :whistling:
  • Schade!

    aber mal im ernst: ein campingkocher erscheint mir sicherer und transportabler.

    auch in D würde dein Ansinnen nicht überall gern gesehen werden (Sommer / Dürre / Waldbrand usw).
    du kannst mir gerne danach berichten wie unrecht ich hatte, kann ich ab!
    Ich wünsche Dir gutes Gelingen, wenn Du dir was in den Kopf gesetzt hast, dann kann dich nur wenig davon abhalten, soviel ist klar.
    wieviel km am Tag hast du aktuell so ca.?
  • Naja, leugnen kann ich ja nicht, dass ich meinen eigenen Kopf habe und mir ziemlich wenig ausreden lasse....
    So bin ich eben.
    Aber ich habe schon einen wichtigen Schritt gemacht in Sachen Vernunft.
    Ich hatte die Tour für Juli und August geplant und hab mich belehren lassen, dass das vielleicht nicht unbedingt sinnvoll ist!
    Also auch ich kann einen Rat annehmen, er muss nur gut verpackt sein ;)


    Meine Idee an der Sache ist nicht unbedingt die vorgegeben Etappen zu gehen.
    Auch möchte ich nicht unbedingt in den Herbergen schlafen.

    Ich denke, ich mach das wie bei meiner letzten Tour 2012. Da kam ich am ersten Tag ganze 4 km weit.
    Am zweiten schon 6km und ab dann konstant über 10km.
    Aktuell geh ich pro Tag im Flachland rund 12 km und am Wochenende gut und gern auch mal 20km oder mehr. Auch mit leichtem Gepäck von bis zu 8kg um einfach mal zu fühlen wie das so ist....
    Damit sollte schon mal eine Grundlage geschaffen sein.

    Wenn ich aber merke, dass ich mal einen Tag nur wenig gehen möchte oder einen Tag Pause brauche, dann mach ich das.
    Wenn ich in der Zeit nur 100km weit komme, dann ist das so!
    Wenn ich alles schaffe und Zeit übrig habe, dann schau ich mir Rom an.
    Wenn mich das Wetter nervt oder ich keine Lust mehr habe, dann breche ich ab.

    Ich will einfach einen Anfang machen und schauen wie weit ich komme. Ohne Druck. Ohne Vorgaben. Ohne Einfluss von außen.
    Nur ich und meine Gedanken im Gepäck.


    Zum Thema Hobo such ich was in diese Richtung....
    friendstuff Friendstove Wildniskocher, Ohne Versandkosten / versandkostenfrei!
    Kann man auch mit einem Spiritusbrenner verwenden wenn alles andere zu gefährlich sein solle.
    Ich möchte einfach keine Gasflaschen etc. mit mir rumschleppen - Gewicht!!!

    Ich such aber immer noch nach einer leichten und gut funktionierenden Geschichte.
  • Erstmal viel Erfolg und schöne Tage/Wochen.

    Meine Erfahrungen reichen nur von meiner damaligen Altpfadfinderei her, nimm nicht viel Klamotten mit, einen Satz frische Klamotten in einer Tüte so klein wie möglich gerollt reicht, ich habe lieber mehr Wasser als Nahrung mitgenommen, da wir meistens von anliegenden Bauer gut versorgt wurden, wie das mit normalen Wanderern aussieht weiß ich nicht, ob das auch so gut geht.


    ankacheops schrieb:

    Nur ich und meine Gedanken im Gepäck.

    :thumbsup: Klasse, einfach den Alltag hinter sich lassen.
    :thumbup: Rock on :thumbup:

    Walter
  • Viel Erfolg, Anka!

    8kg sind meiner Meinung nach nicht gerade wenig, aber sicherlich realistisch.
    (ich bin 2mal mit dem Mountainbike über die Alpen, 11kg! im Rucksack)

    keine Herberge? Um ehrlich zu sein, so eine Dusche alle 2-3 Tage sollte das
    Minimum sein. 4-7 Wochen ohne Dach über dem Kopf? 8|

    LG,
    Micha
    officially certified alter Sack

    Niveau ist keine Creme, Empathie ist kein Problem.



  • Anka, ich kann Dir gerne mein Garmin etrex Vista

    TRAMsoft - GARMIN eTrex Vista Cx (deutsch)

    für ein paar Monate ausleihen, den Track (Franziskusweg) und Karten Italien lade ich Dir drauf,
    einfach eine beruhigende Sache, wenn man immer weiss, wo man ist und es gerade in Strömen regnet, das
    kann das Garmin nämlich ab. Dafür ist der Bildschirm (kein touch!) deutlich kleiner als beim smart phone.
    officially certified alter Sack

    Niveau ist keine Creme, Empathie ist kein Problem.



  • Danke noch mal Micha.
    Ich bin dann doch so vernünftig und nehm dein Angebot sehr gerne an.

    Ja ich meine das sehr ernst mit ohne Dach über dem Kopf.
    Waschen kann man sich ja auch mal am fliesenden Wasser, Bach, ….
    Ja ich bin verrückt. Aber ich muss ganz ehrlich zugeben, ich möchte einmal wissen wie es wirklich ohne den ganzen Luxus und Standard ist.
    Sicher werde ich auch mal irgendwo in einem Kloster übernachten, aber das soll ehr die Ausnahme bleiben und nur so sein, wenn ich mir einen Ort länger als einen Tag anschaue....
  • Anka war unterwegs.
    wie sicher schon einige von euch mitbekommen haben geht es mir aktuell nicht besonders gut.
    ich war vor meinem Reisebeginn 8 Wochen in einer Klinik um an mir zu arbeiten. Die Pilgerreise war für mich der Weg diese Thema gut zu verarbeiten.
    Leider ist mir das nicht gelungen. Ich bin zu früh gestartet!

    Aber hier ein paar Eckdaten zu meinem Weg.
    Montag morgens um 6:14 in Florenz angekommen.
    Florenz bis 14:00 besichtigt und dabei an einer Messe teilgenommen.
    Um 14:22 weiter mit dem Zug nach Sant Ellero, von dort aus zu Fuß bis Paterno. Dort leider kurz nach dem Ort wegen Regen unter einem Vordach gelandet und bis zum nächsten morgen geblieben.
    Machte am Montag zusammen gut 20km.
    Am Dienstag im Regen los und bis Consuma im Dauernieselregen, durch Schlamm und Bäche gelaufen. Auch das ein oder andere mal verlaufen, denn eigentlich sollten es nur noch rund 10km sein. Gelaufen bin ich bis zur Herberge aber 20!
    Dort hab ich geschlafen obwohl es so unendlich teuer war. Aber so nass und durchgefroren wie ich war, war ich mir das wert.
    und es hat sich gelohnt! Ich hab eine amerikanische Familie kennen gelernt die mein englisch gelobt haben.
    und ein Damen Trio aus der Nähe von Linz. Diese drei Frauen sind der absolute Wahnsinn in meinen Augen und waren für mich wie eine Familie.
    ich bin ihnen bis heute täglich begegnet und wir haben uns einfach nur richtig gut verstanden.
    Am Mittwoch ging es von Consuma nach Stia. Ein wunderschöner Weg. Es ging fast nur abwärts aber die Aussicht war unfassbar!
    In stia hab ich nur eine Pause gemacht und bin wieder den Amerikanern und den Damen begegnet. Wir haben alle zusammen ein bisschen gequatscht und ich bin dann weiter Richtung Camaldoli. Da ich mich aber verquasselt hatte und es schnell dunkel wurde bin ich nur bis Ama gekommen. Dort hab ich mein zelt aufgestellt vor einer Kirche erlaubterweise aufgestellt.
    Die Aussicht am nächsten morgen war der absolute Wahnsinn. Gut nachts hatte ich Besuch von Wildschweinen, aber die mögen keine Trillerpfeifen! Mein Glück ;)
    Am Donnerstag morgen hab ich ausgeschlafen und bin erst gegen 10uhr losgegangen. Zu spät! Viel zu spät!
    denn die Strecke bis Camaldoli war für mich zu viel. Zu steil zuviel Steine fur mein Schuhwerk was bis dato optimal war.
    ich hab den ganzen Anstieg gemeistert! Saß dann am Rand der Straße und hab geheult wie ein kleines Kind, einerseits weil ich stolz auf mich war den Weg bis hier her geschafft zu haben, andererseits weil ich keine Ahnung hatte wie ich die restlichen 5km schaffen sollte.
    Da haben mich 2 Förster eingesammelt und mich ein Stück mitgenommen. Auch wenn die mich nicht verstanden haben und ich sie nicht, aber die Richtung in die ich musste hat gestimmt.
    Ich bin dann noch vom Kloster oberhalb von Camaldoli runter zum Campingplatz in camaldoli gelaufen und hatte wieder gut 20km in den Schuhen.

    heute morgen habe ich dann entschieden, dass dieser Weg genau das passende bisher her war.
    ich hab aber auch gemerkt, dass ich mit meiner psychischen Verfassung nicht weiter gehen sollte. Stattdessen werde ich mich wieder aktiv um einen Therapieplatz kümmern und erst einmal in mir aufräumen. Dann werde ich den restlichen Weg sicher noch gehen. Aber mit deutlich leichterem Gepäck! Und mit weniger Kilo auf den Rippen!


    Die Bilder dazu kommen in den kommenden Tagen...
  • Wie versprochen hier ein paar Bilder vom Franziskusweg

    Kathedrale Santa Maria del Fiore in Florenz

    Basilika Santa Croce in Florenz

    Beide Bilder sind morgens vor 8 Uhr entstanden. Als ich fast alleine in der Stadt unterwegs war.

    Aussicht am ersten Morgen, nach dem es die ganze Nacht durchgeregnet hat. Blick zurück nach Sant Ellero

    Aussicht von Consuma auf den Weg der nächsten beiden Tage

    Aussicht am Donnerstag morgen - Blick zurück nach Stia und Consuma

    Blick von Arezzo zurrück auf den Nationalpark Casentinesi - dort war ich am Donnerstag unterwegs

    Eins weiß ich heute sicher, ich werde diesen Weg sicher noch weiter gehen!
  • Ich finde so was auch echt geil

    Das ist die einzig wahre und richtige Burnout Therapie in meinen Augen
    sollte es bei mir mal soweit sein werde ich mein Seelenheil sicher keinem "Psycho" anvertrauen
    sondern werde mir 3 Monate Auszeit nehmen und den Camino laufen.

    Diese Aussage ist allein auf mich und hinsichtlich Burnout bezogen!!
    Ich bin nicht die Signatur, ich putze hier nur











  • es ist sicherlich nie falsch, nach Hilfe zu fragen und sich dabei an Profis zu wenden.
    Ob man, wenn man in Depressionen gefangen ist, so völlig alleine durch die Pampa
    wandern kann/soll, weiss ich nicht. Immerhin ist man dann ernsthaft krank.

    egal...

    zum Glück nur Theorie :D
    officially certified alter Sack

    Niveau ist keine Creme, Empathie ist kein Problem.



  • @Anke
    Zusammenfassung auf den Punkt! Weiterhin gutes Gelingen und Respekt fuer den Versuch und die Entscheidung/Einschaetzung deiner Lage.

    @Rest
    Jeder ist eben anders mit anderen Erfahrungen und Hintergruenden. Ich denke da kann man nicht verallgemeinern.

    Ich koennte mir vorstellen, dass bei mir sowas wohl auch helfen koennte, eher als Besuche bei nem Doc. Aber aus Mangel an Erfahrung mit sowas ist das auch nur ne sehr entfernte Vermutung.

    MFG Rob